Interview-Projekt

Viele Menschen sind mit der Butze 22 verbunden: Kinder, Jugendliche, ehemalige Butze-Kinder, ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Freunde, Förderer … Anlässlich unseres Jubiläums haben wir über 70 herzerwärmende Interviews für Sie zusammengestellt, die Ihnen einen tiefen Einblick geben in unsere Arbeit.

Hier weiter zur Übersicht aller Interviews >

Ich heiße Belit Onay. Ich bin 42 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Seit dem Jahr 2019 bin ich Oberbürgermeister von Hannover. Dieser Beruf ist sehr spannend, weil ich daran mitarbeiten darf, diese schöne Stadt zu gestalten. Bevor ich Oberbürgermeister geworden bin, war ich Abgeordneter für die Fraktion der Grünen im niedersächsischen Landtag. Hannover kenne ich bereits aus meiner Studienzeit. Ich habe hier Jura studiert. Ich mag die Stadt sehr – vor allem, weil sie viel Grün hat, weil sie familienfreundlich ist und weil sie so vielfältige Angebote für Bildung, Arbeit, Kultur und Freizeit hat.

Wann und wie haben Sie die Butze kennengelernt?

Als Mitglied im Rat von Hannover habe ich die vielfältigen Projekte und Einrichtungen der Jugendhilfe Hannovers kennengelernt. Das Angebot der Butze war schon immer besonders.

Was fällt Ihnen spontan zur Butze ein?

Die Butze ist eine großartige Einrichtung, weil sie Kindern vielfältige Möglichkeiten bietet: Sie können hier lernen, spielen, Sport treiben, musizieren, Theater machen, kreativ sein, sich austauschen. Die Angebote sind für alle Kinder. Sie sind hier geborgen, werden wertgeschätzt und von den Betreuer*innen gefördert. Das Besondere ist ja, dass die Kinder oder ihre Eltern aus vielen verschiedenen Ländern kommen und in Hannover zu Hause sind. Die Butze ist somit auch ein beispielhafter Ort der Integration und Teilhabe.

Was ist Ihnen gerade an der Butze wichtig?

Die Butze fördert die Entwicklung der Kinder. Und sie fördert das Miteinander. Das wird im Leitbild der Einrichtung deutlich. Es lautet: „Ich bin wertvoll, Du bist es auch“.  Das beeindruckt mich sehr. Ich weiß auch, mit wieviel Herzblut und Engagement das Betreuungsteam der Butze arbeitet. Davor habe ich höchsten Respekt. Es ist wichtig, dass es eine Anlaufstelle gibt, die auch benachteiligten Kindern und Jugendlichen einen Raum zur Entfaltung bietet und mit der integrativen Arbeit schon bei den Kindern beginnt. Die Butze setzt hier Maßstäbe.

Wenn Sie die Butze mit einer Farbe beschreiben würden, welche ist das und warum?

Eine einzige Farbe wäre zu wenig, um die Butze beschreiben. Sie ist so vielfältig und so facettenreich, dass nur die Beschreibung „kunterbunt“ zutreffen kann. Vielleicht sticht die Farbe Orange ein wenig heraus. Denn sie wirkt warm und die Menschen verbinden mit ihr Vertrauen, Lebenslust und Mut. Das sind Eigenschaften, die ich der Butze zuschreibe.

 

Rita Maria Rzyski arbeitet bei der Stadt Hannover. Als Dezernentin für Familie, Jugend und Bildung ist sie auch für die Butze 22 zuständig. Ihr Eindruck: „Das Angebot der Butze ist etwas, das Kinder auf dem Weg ins Leben sehr gut begleitet und was sie dringend, dringend brauchen.“ Hier finden Sie das vollständige Interview:

 

Was sagt der Gründervater und langjährige Begleiter der Butze 22? Rainer Zitzke (Polizeibeamter und Arbeitswissenschaftler i. R.) hat wesentlich zur Gründung der Einrichtung im Jahr 2004 beigetragen und begleitet die Butze 22 seitdem kontinuierlich. Hören Sie hier seinen Beitrag:

 

Thomas Hermann ist Ratsherr und Bürgermeister der Landeshauptstadt Hannover. Als Vorsitzender des Internationalen Ausschusses begegnet er dem Thema Migration auf Schritt und Tritt: „In unserer Stadt leben Menschen aus mehr als 170 Nationen, es werden 80 verschiedene Sprachen gesprochen.“ Thomas Hermann schätzt die Arbeit der Butze 22 sehr, weil hier „das friedliche Miteinander im gegenseitigen Respekt“ gefördert wird. Hören Sie seinen Beitrag:

Der Kindertreffpunkt butze 22 wird getragen vom JEF in Kooperation mit der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am Döhrener Turm.

Der JEF ist Träger von insgesamt für vier offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen. Als Netzwerk der Kinder- und Jugendarbeiten verschiedener evangelischer Freikirchen begleitet der JEF rund 70 Gruppen mit 1.600 Kindern und Jugendlichen aus mittlerweile 17 evangelischen Kirchengemeinden. Dazu bietet der Verband offene Gruppenarbeit, Seminare, Freizeiten, Beratung.

Kinder- und Jugendeinrichtungen, Musikpaten, Hilfe- und Beratungszentren, Schulen

Vernetzungen: Hilfe zur Erziehung (HZE), Kommunaler Sozialdienst (KSD), Diakonisches Werk (DW), ProMigration, Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) auf der Bult, Diakoniewerk Kirchröder Turm e.V., Beratungsstelle am Kirchröder Turm für Lebens- und Beziehungsfragen, Jugendzentrum Bemerode (JUZ)

 

 

Mariam ist 11 Jahre alt. Sie findet, die Butze ist ein netter Platz, wo man gut spielen kann und viele Freunde findet. Ihr Highlight war das  Pfingstlager mit der Butze. Sie fand es „sehr cool“ und hat es genossen, die Beziehungen zu Freunden und Teamern zu vertiefen.

 

Regine Kramarek (Erzieherin und Kommunikationsdesignerin) ist in ihrem Stadtteil Hannover-Bemerode ehrenamtlich in der Kommunalpolitik tätig. In diesem Zusammenhang hat sie die Butze 22 kennengelernt als einen Willkommensort für Kinder. Besonders beeindruckt sie, dass viele Familien weiterhin Kontakt halten, auch wenn sie das Betreuungsangebot der Butze nicht mehr brauchen. Das spricht für die Inspiration, Kraft und Vitalität der Gemeinschaft, die von der Butze ausgehen. Hier der vollständige Beitrag zum Nachhören:

 

Elis ist 13 Jahre alt und geht zur IGS Kronsberg. Zusammen mit ihren Geschwistern geht sie gern zur Butze. „Mir gefällt an der Butze, dass wir hier Spaß haben und auch mit Freunden spielen können. Einmal waren wir mit den Mädchen beim Bowling, das hat mir gefallen.“

 

 

Carmen (59) ist im Vorstand des Vereins „Mehr Aktion für Kinder und Jugend“, der u. a. die Butze 22 unterstützt. „Ich finde die Butze besonders toll, weil man hier immer fröhliche Kinder sieht. Mein besonderes Highlight war das kleine Sommerfest 2015, Da haben wir alle unter großem Gelächter draußen im Hof Enten geangelt!“ Hier das vollständige Interview:

 

Intiesahr (27) ist Kosmetikerin, verheiratet und hat vier Kinder. Sie ist in Bemerode aufgewachsen und viele Jahre mit ihren Brüdern zur Butze gekommen. Über ein Sommerfest hatte sie die Butze kennengelernt und sich gleich wohl gefühlt: „Bei uns war es Tradition, dass wir immer nach der Schule hierher kamen. Hier haben wir die Hausaufgaben schnell erledigen können. Ein Highlight war für mich, als ich damals den Segelschein gemacht habe.“

Rolf Mölder ist Vorstand der Kinder- und Jugendstiftung „Sylvia Daniel Pro Chance“ (Hannover). Die Stiftung fördert viele Projekte, die Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffnen. Auch die Butze 22 zählt dazu. Hören Sie mehr:

 

Dorothea Jäger ist Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Hannover und hat viele Förderungen für die Butze 22 vermittelt. Ihr gefällt, dass Kinder hier Selbstbewusstsein entwickeln können: „Die Butzekinder werden z. B. beim Essenmachen mit einbezogen. So lernen sie, nicht nur zu nehmen, sondern sie können selbst einen Beitrag leisten. Der liebevolle Umgang in der Butze hat uns überzeugt“, sagt Dorothea Jäger. „Hier können wir einen Beitrag für eine nachhaltige Unterstützung leisten.“ Mehr von Dorothea Jäger hören Sie hier:

 

Florian ist 22 Jahre alt und hat als Werksstudent ein Praktikum in der Butze absolviert. Nach seinem Studium der Sozialen Arbeit hat er am 01.10.2023 die Leitung der Butze übernommen. Wenn er an die Einrichtung denkt, muss er lächeln, weil er dort immer von den Kindern begeistert begrüßt wird. Er spielt gern mit den Kindern und beobachtet ihre Entwicklung. Dabei freut er sich auch, dass er selbst lernen und sich entfalten kann.

Kenneth Wayne Reed (Ken), Ph.D., ist ein emeritierter Professor für Deutsch aus Virginia (USA). Mit seiner Frau Susan Myers Reed und etlichen Studenten seiner Fakultät besuchte er die Butze 22 kurz nach ihrer Gründung. An diese Reise erinnert er sich in seinem Bericht:

„1.    Mein Name ist Kenneth Wayne Reed. Ehemaliger Professor für Deutsch an der Liberty University, Lynchburg, Virginia (USA)
·    Bis zum 4. März 2023 bin ich 74 Jahre alt. Danach werde ich versuchen den letzten Viertel dieses Jahrhunderts zu überleben. 😉
·    Ich bin seit dem 31. Juli 2022 pensioniert.
·    Zum Glück bin ich seit dem 25. Mai 1970 mit Susan Myers Reed verheiratet.

2.    Wir hatten 1983-84 während unseres Fulbright Austausches in Hannover sehr gute Leute kennengelernt; und unter denen, die besonders hilfreiche Familie Liebelt.  Wolf und Laura waren Mitglieder der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde am Döhrener Turm. Wir besuchten dort die Gottesdienste und fanden die Mitglieder nicht nur gastfreundlich, sondern auch ähnlich wie die Zugehörigen unserer Baptisten-Gemeinde in unserem kleinen Heimatsort – Glasgow, Virginia – in den USA.  Es fiel mir auch damals gleich auf, daß die Interessen der Gemeinde am Döhrener Turm nicht allein für sich galten, sondern auch für die Armen, die Kranken und die anderswie Leidenden in ihrer Nähe, und sogar in der weiteren Umgebung.  Es war also für mich keine Überraschung, dass sich die Gemeinde am Döhrener Turm und die Butze 22 zueinandergefunden hatten.  Die Familie Liebelt ist dafür zu danken, dass ich, Susan und meine Studenten zum ersten Mal Butze 22 besuchten.

3.    Beim ersten Besuch in der Butze hatten unsere Studenten, Susan und ich nur die geringste Ahnung von dem, was wir am ersten Tag erleben würden. Wir haben von den Lehrerinnen und Lehrern eine kurze Beschreibung unserer Rollen bekommen und danach gingen wir gleich unter die Schüler(-innen).  Am Anfang haben manche unserer Studenten die Kinder mit Spielen engagiert: Ballspiele, Rennen, Versteckspiele, usw.  Es gab sich auch welche unter den Studenten, die den Kindern mit ihren Hausaufgaben mittels Beispiele bzw. Erklärungen geholfen haben.  Auf diese Weise konnten die Butze-Schüler das, was sie gerade davor in der Schule besprochen und geübt hatten, besser verstehen und erinnern.  In kurzer Zeit hatten sich Amis und Kinder nicht nur kennengelernt, sondern auch befreundet.  Es war“  Und wir haben nur Dir und deinem Butze-Stab dafür zu danken!

4.    Unsere Studenten mußten detaillierte Tagebücher führen.  Ich hatte, als eine meiner Aufgaben, ihre Tagebücher zu lesen und benoten.  Das, was ich von meinen Studenten über die Butze zu lesen bekam, war überwiegend positiv und äußerst interessant.  Es gab allerlei positive Tagebucheinträge über die Butze-Angestellten.  Adjektive wie freundlich, informiert, lustig, verantwortlich, hilfreich, humorvoll, clever, einladend, geduldig, interessiert, rechtzeitig, organisiert, wahrhaft, hilfreich und vorsichtig habe ich von den Studenten über Deine Leute zu lesen bekommen.  Und wieso nicht?  So sind Deine Butze-Leute auch!

5.    Mein persönliches Highlight im Kontakt mit der Butze 22 war am Tag des Butze-Fests.  Ich hatte am Tag des Fests das Gefühl, dass ich Mitglied einer neuen und großen Familie gehörte.  Es kamen nicht nur die Familien der Butze-Kinder, sondern auch Freunde aus der Gemeinde am Döhrener Turm sowie Gäste aus der Nachbarschaft und der größeren Umgebung.  Es gab Spiele, Gebäck und, und, und!  Was war das für ein Fest!  Diesen ersten Besuch in der Butze 22 werde ich nie vergessen.

6.    Wenn die Butze eine Farbe wäre, dann würde ich Grün wählen.  Diese Farbe könnte für mich das Gras auf einem breiten Feld voll Blumen repräsentieren; eine Ampel, die bei Grün Fortschritt signalisiert; oder ein Wald voll Bäume mit gesunden grünen Blättern, der noch nie durch etwas Giftiges gefährdet wurde.“